Projekt: Digitalisierung Schützenstand des TSV Schönberg

Fördergegenstand ist der Umbau von 18 von insgesamt 20 Luftdruckstände mit 10 m-Distanz auf eine elektronische Treffererfassung und Auswertung beim TSV Schönberg. Das gleiche Vorhaben ist für die vier Kleinkaliberstände mit 50 m Entfernung vorgesehen. Die Trefferlage wird durch Schallmessung ermittelt und auf einem Monitor an jedem Schützentisch visuell ausgegeben. Die mechanischen Elemente der vorhandenen Seilzuganlagen werden abmontiert. Die digitale Gesamtanlage wird über einen zentralen Hauptrechner gesteuert und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten, u.a. auch für die Nutzung als Lichtpunktanlage für Kinder unter 12 Jahren. Ferner wurde eine herausnehmbaren Trennwand in der Luftdruckhalle eingebaut. Sie soll den zu heizenden Raum halbieren und damit dauerhaft die Energiekosten senken.

Der Kleinkaliberstand ist für gehandicapte Menschen nicht zugänglich. Hier wäre der Einbau einer Rampe im Eingangsbereich der KK-Schießanlage für die Inklusion von rollstuhlfahrenden Sportler*innen wünschenswert. Der erste Bauabschnitt des Schützenheims des TSV Schönberg e.V. wurde im Jahre 1959 erbaut und entspricht damit längst nicht mehr den heutigen Standards hinsichtlich der technischen Ausstattung im Bereich der Sportausübung als auch der Energieeffizienz hinsichtlich der Gebäudebewirtschaftung. Die Schießbahnen werden über klassische Seilzuganlagen bedient, wobei ein Scheibenhalter per E-Motor über ein Antriebsseil transportiert wird. Dieses mechanische Prinzip ist sehr verschleiß- und störanfällig.

Die Bausubstanz des inzwischen über 50 Jahre alten Hauptgebäudes fehlt es an der nötigen Wärmedämmung, wodurch sich die jährlichen Heizkosten auf einen mittleren, vierstelligen Betrag belaufen. Der Schießsport fördert die Konzentrationsfähigkeit und die Feinmotorik insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Gerade in der heutigen Zeit in der die Aufmerksamkeitsspanne von jungen Menschen durch soziale Medien immer kürzer zu werden scheint, bildet die Kombination aus Gleichgewicht, Atmung und Genauigkeit ein hervorragendes Gegengewicht.
Die Eintrittshürde für neue Mitglieder im Jugendbereich liegt im Schießsport aufgrund des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestalters von 12 Jahren höher als bei anderen Sportarten. Der seit Jahren zunehmende Mitgliederschwund liegt u.a. darin begründet.

Mit der Umsetzung der geplanten Investitionen werden die vorhandenen Schießanlagen für Luftdruck- und Kleinkalibersportgeräte auf eine elektronische Treffererfassung und Auswertung umgerüstet. Dies entspricht dem aktuellen Standard des modernen Schießsports und ist Voraussetzung, um weiterhin als Austragungsort von offiziellen Wettbewerben und überregionalen Meisterschaften im Luftdruckbereich dienen zu können. Aus diesem Grund befürwortet auch der Kreisschützenverband Plön e.V. als Veranstalter der Kreismeisterschaften diese Investitionsmaßnahme.
Zudem ist eine technische Modernisierung unabdingbar, um das Interesse für Kinder und Jugendliche an dem Sport zu wecken. Die Schülerinnen und Schüler des benachbarten Schulkomplexes der Grundschule an den Salzwiesen und der Gemeinschaftsschule Probstei (mit Oberstufe) genießen bereits die Vorteile und Möglichkeiten eines voll digitalisierten Unterrichts durch eine vom Schulverband Probstei vorbildlich realisierte Umstellung auf digitale Lernmedien. Das Schützenwesen würde mit diesem Projekt in technischer Sicht aufschließen, wodurch die Attraktivität für Jugendliche gesteigert und die Mitgliedergewinnung erleichtert wird.
Die Gemeinde Schönberg bildet mit ihren knapp 8 km Küstenlinie aus feinem Sandstrand einen zentralen Mittelpunkt für den Tourismus der Probstei und stellt als Unterzentrum die wirtschaftliche Versorgung der umliegenden Gemeinden sicher. Durch die Aufwertung des örtlichen Schützenvereins wäre demzufolge auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des touristischen Angebots für die gesamte Region geleistet.
Durch die Verwendung der Digitaltechnik werden die zuvor beschriebenen Verschleißerscheinungen an den Schießständen erheblich reduziert, was mittelfristig eine spürbare Kostensenkung beim Schießbetrieb zur Folge haben wird. Ferner sollen durch schnell realisierbare Umbaumaßnahmen mit überschaubarem finanziellen Aufwand die Kosten für die Gebäudebewirtschaftung insbesondere beim Heizen dauerhaft gesenkt werden. Es ist angestrebt, durch Teilung der großen Schießhalle den zu heizenden Raum zu halbieren und die zweite Hallenhälfte nur bei Bedarf für den Schießbetrieb zu öffnen. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass eine digitalisierte Schießanlage in der Größenordnung des TSV Schönberg und die damit einhergehenden Trainingsmöglichkeiten die Attraktivität gegenüber anderen Schützenmitgliedern steigert und so auch Mitglieder aus umliegenden Vereinen im Rahmen einer Zweitmitgliedschaft anzuziehen.

Durch eine Investition in eine digitale Aufrüstung der Schießanlagen im TSV Schönberg wird die Attraktivität dieser Sportart sowohl für Sportschütz*innen als auch für Interessierte deutlich gesteigert. Vor allem aber weckt eine moderne Schießsportanlage das Interesse gegenüber jungen Menschen, die bereits zu den „digital Natives“ zählen und damit aufgewachsen sind. Die Anziehung all dieser Altersgruppen ist essentiell für den dringend benötigten Mitgliederzuwachs. Nachweißlich wird die Konzentration durch den Schießsport gefördert. Die Gemeinde Schönberg erweitert ihr touristisches Angebot bei der Freizeitgestaltung für ihre Gäste.
Zudem sichert sich der Verein weiterhin das Recht, als überregionaler Austragungsort für bedeutende Wettkämpfe und Meisterschaften fungieren zu können und zu dürfen. Die laufenden Kosten für Schießbetrieb und Gebäudebewirtschaftung werden gesenkt.
Aufgrund der anhaltend ansteigenden Bewirtschaftungskosten für Energie und Rohstoffe (für Reparaturarbeiten) ist langfristig mit einer Zusammenlegung von bestehenden Schützenvereinen zu rechnen. Mit einem modernen Schützenheim wahrt sich der TSV Schönberg noch für viele Jahre seine überregionale Bedeutung für den Schießsport im ganzen Kreis Plön.