Nr.: | 15 |
Projektträger: | Gemeinde Schönberg |
Förderquote: | 55 % der förderfähigen Kosten |
Fördersumme: | 51.700,- EUR |
Umsetzungszeitraum: | August 2011 – Juli 2013 |
Artbeitskreis: | Soziales & Schule & Sport |
Regionale Berufsorientierung
Trotz oder gerade wegen der im Zeitalter des Internets vielfältigen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung über die verschiedenen Ausbildungsberufe und Weiterbildungsangebote sind viele Schülerinnen und Schüler unsicher, für welchen Beruf sie sich entscheiden sollen. Die Folge sind häufig unzufriedene, zum Teil frustrierte Auszubildende. Manche brechen ihre Ausbildung vorzeitig ab. Ebenso ärgerlich ist diese Situation für die ausbildenden Betriebe, die sich dann mühsam neue Ausbildende suchen müssen. Das Projekt „Regionale Berufsorientierung“ soll nun dazu beitragen, die Bedingungen für beide Seiten zu verbessern.
Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler der Vorabgangs- und Abgangsklassen der allgemeinbildenden Schulen. Der Schwerpunkt liegt auf den Schönberger Schulen (Gemeinschaftsschule Probstei und Förderzentrum Schönberg). Die Schulstandorte Lütjenburg, Selent und Heikendorf sollen durch Kooperationen in die Angebote eingebunden werden. Dieses gilt insbesondere auch für die Gymnasien.
Das Projekt soll
- die spezifischen Inhalte und benötigten Fertigkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Berufsbilder darstellen und praktisch und anschaulich vermitteln,
- berufswahlbezogene Kompetenzen der Schüler/innen und ihre Eigenverantwortung für ihre berufliche Zukunft frühzeitig stärken und die Ausbildungsreife fördern,
- durch Erarbeitung individueller Perspektiven zu zielgerichtetem Lernen motivieren,
- Lernbemühungen durch zusätzliche und individualisierende Unterrichtsaktivitäten bis zur Schulentlassung unterstützen und damit die Grundlage für den beruflichen Start verbessern sowie die Zahl späterer Ausbildungsabbrüche senken.
Träger des Projektes ist das Dienstleistungscenter PROArbeit der Gemeinde Schönberg, welches die verschiedenen Schulen, Betriebe und Träger der Berufsbildung als Akteure vernetzt. Das Dienstleistungscenter arbeitet seit mehr als 22 Jahren aktiv und erfolgreich in der Arbeitsmarkt- und Ausbildungsförderung. Die Angebote werden über die örtlichen Grenzen hinaus erbracht. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten gehören insbesondere die berufliche Förderung von jungen Menschen und die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
Im Rahmen des Projektes sollen im Wesentlichen drei Maßnahmen durchgeführt werden:
1. Durchführung von Berufsmessen: „Tag der Ausbildung“
An diesem Tag stellen Gewerbetreibende und Institutionen aus der Region den Schülern der Abgangsklassen und Vorabgangsklassen der Schulen Berufsfelder vor. Es besteht die Möglichkeit, Berufe kennen zu lernen und sich ein genaues Bild über den „Traumberuf“ zu machen. Vor Ort können Praktika vereinbart werden, die im Idealfall zu einer späteren Ausbildung führen. Aber auch Institutionen wie die Kreisberufsschule informieren über Möglichkeiten der schulischen Weiterbildung.
2. Organisation und Durchführung von Berufserkundungen
Hier sollen Schulen bei der Organisation und Durchführung von Praktika und / oder Werkstattwochen unterstützt werden. Außerdem sollen Betriebsbesichtigungen für Schüler/ innen sowie interessierten Eltern angeboten werden und Fachkräfte gewonnen werden, die berufspraktische Angebote (z. B. Herstellung von Sitzmöbeln für den Schulhof – Tischlerei) an der Schule im Rahmen des Berufswahlunterrichtes oder in Form von AG`s, die auch im Bereich der offenen Jugendarbeit angesiedelt sein können, anbieten.
3. Durchführung von Modulen zur Berufswahl bzw. Berufsorientierung
In enger Absprache mit den Schulen und den zuständigen Berufsberater/innen der Agentur für Arbeit sollen für die Schüler/innen Modulangebote zur Vertiefung des Berufswahlunterrichts gemacht werden. Hier werden zum einen Module zum Bewerbungstraining angeboten, wie z. B. „Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf“, „Eignungstest – Was kommt auf mich zu“ oder „Ohne Angst zum Vorstellungsgespräch“. Über andere Angebote sollen Schlüsselqualifikationen und Softskills vermittelt werden.
Zur Einbindung und Vernetzung der Akteure sollen Arbeitskreise installiert werden. Die Motivation der Schüler/innen sowie ihrer Eltern zu einer Teilnahme an den Angeboten soll in enger Kooperation mit den Schulen durch direkte Ansprache und über Print- und digitale Medien (Presse, Flyer, Internetpräsenz) erfolgen. Es soll Informationen über geplante Veranstaltungen geben, die im Internet veröffentlicht werden.
Für die Vernetzung der Schulen, die individuelle Beratung zum Modulangebot, die fachliche Organisation der Module, die Auswahl und Begleitung der Honorardozenten, die Durchführung eigener Module, die Herstellung und Pflege der Betriebskontakte, die Organisation der Messen, die Planung, Akquise und Durchführung der Berufserkundungen, die Vor- und Nachbereitung der Werkstattwochen für die Schönberger Schulen, die Nachbesprechung mit den Lehrern sowie allgemeine Bürotätigkeiten wird eine sozialpädagogische Fachkraft eingestellt. Weiterhin besteht ein Bedarf an Honorardozenten zur Durchführung der Module.
Mit den dargestellten Maßnahmen sollen einzelne Initiativen und Angebote ausgeweitet und die regionalen Träger der Berufsorientierung vernetzt werden. Ebenso soll mit dem Projekt erreicht werden, dass verschiedene Schulen und Schularten kooperieren. Schlussendlich soll die regionale Berufsorientierung die Vernetzung von Schule und Arbeitswelt, insbesondere mit den Betrieben in der Region, weiter voranbringen.